Grafik: Ausgaben für Lebensunterhalt pro Tag und Person im Jahre 2018 in ČR

Quelle: ČSÚ, SOVAK 2020

Wenn man in Tschechien fragt, was Trinkwasser kostet, erhält man die Antwort: „Es ist zu teuer“. Doch vergleicht man die Haushaltskosten für Wasser- und Abwasser mit anderen Ausgaben, sieht man, dass dies nicht so ist.

Die offiziellen Zahlen wurden kürzlich durch den Branchenverband SOVAK präsentiert: So hat der durchschnittliche Haushalt im Jahr 2018 0,734% des Einkommens für die Wasserver- und Abwasserentsorgung ausgegeben. Die Tendenz ist sogar sinkend! Konnte man 2015 für den gleichen Betrag 329,9 Kubikmeter Trinkwasser verbrauchen, waren es 2018 mit 369,4 Kubikmeter um 12% mehr. Pro Person und Tag kostete die gesamte Wasserdienstleistung 30 Cent. Die Haushaltskosten pro Jahr liegen in Tschechien bei rund 260 Euro. Im Vergleich dazu sind die Kosten in Österreich mit über 600 Euro pro Haushalt 2,3mal so hoch.

Analysiert man die Kosten von Wasser und Abwasser im Detail, zeigt sich, dass fast 40% in Instandsetzung und Erneuerung fließen. Die Betriebskosten machen rund 23% aus. Staatliche Gebühren, z.B. für das Rohwasser und Regiekosten liegen bei rund 18%. Der durchschnittliche Gewinnanteil der öffentlichen und privaten Betreiber beträgt 7,6%. Die Mehrwertsteuer liegt im Schnitt bei 13,1%. Im Mai 2020 wird dieser Anteil durch die Reduktion der Mehrwertsteuer auf 10% sinken.

Auch wenn ein Europavergleich aufgrund der unterschiedlichen Systeme schwer ist, zeigt sich, das Wasser- und Abwasserdienstleistungen in Tschechien, bei gleich hoher Qualität sehr günstig erbracht werden. Ein Grund dafür sind die privaten Marktteilnehmer, die im Wettbewerb gezwungen sind, ihre Effizienz laufend zu verbessern.

Grafik: Vergleich davon, wieviel Wasser man in den Jahren 2013 bis 2018 für den gleichen Betrag kaufen konnte

Quelle: ČSÚ, SOVAK ČR 2020