Im Gespräch: Ing. Lubor Tomanec, Betriebsdirektor der CEVAK a.s.
Foto: (c) Petr Zikmund
„In Krumau stehen wir vor einer außerordentlich komplexen Wasserversorgung. Obwohl das Netz recht kompakt ist, fordern uns mehrere Wasserübergaben, große Höhenunterschiede, das unterschiedliche Alter der Leitungen und nicht zuletzt die großen Verbrauchsschwankungen“, stellt Lubor Tomanec, Betriebsdirektor der ČEVAK a.s., fest. „23 Druckreduzierungen steuern den Wasserdruck, 50 Wasserzähler messen den Durchfluss an den Grenzen der Versorgungszonen – mehr als in jedem anderen vergleichbaren Netz in Südböhmen. Die Gesamtlänge des Wassernetzes beträgt 71 Kilometer. Wir haben 12.750 angeschlossene Abnehmer und der durchschnittliche Tagesverbrauch von Wasser beläuft sich auf 2.200 Kubikmeter.“
Von wo kommt das Trinkwasser?
„Früher gab es zahlreiche Quellen und Brunnen, von denen bis heute die Quellgebiete Dobrkovice, Hošek, Mariánský pramen und Blanský les in Betrieb sind. Die Wasseraufbereitungsanlage Pořešín wurde 1980 aus qualitativen Gründen stillgelegt und Krumau an das zentrale System der südböhmischen Trinkwasserversorgung angeschlossen. Das Trinkwasser fließt aus Římov in zwei Hochbehälter mit über 6.000 Kubikmeter Speichervolumen.“
Warum gibt es in Krumau so viele Wasserbehälter?
„Früher kam es immer wieder zu Trübungen im Leitungsnetz, das historisch gewachsen ist. Um die Fließrichtungen zu stabilisieren, wurden sieben kleinere Wasserbehälter im Stadtgebiet errichtet. Damit kann auch der Spitzenbedarf besser gedeckt werden, für eine Stadt, die vom Tourismus lebt, besonders wichtig. All das wird 24/7 mit dem Dispatching überwacht. Wenn vor Ort etwas passiert, sind Mitarbeiter der CEVAK im Einsatz, die sich darum kümmern.“
Wie viele Schäden und Rohrbrüche gibt es in Krumau durchschnittlich?
„Die Leitungen haben einen Durchmesser zwischen 80 und 300 mm und sind teilweise bis zu 100 Jahre alt. Es ist also keine Überraschung, dass wir im Durchschnitt jedes Jahr rund 40 größere und kleinere Störungen haben. Man kann sich vorstellen, wie schwer es in den engen historischen Gassen ist, Störungen zu finden und zu reparieren. Eine weitere Spezialität von Krumau sind unterirdische Stollen, in welchen technische Netze unter einem Teil der Stadt verlegt sind. Wir kümmern uns auch um den Betrieb dieser in Tschechien einmaligen Anlagen.“
Wie viele Mitarbeiter sind in Krumau aktiv?
„Es sind acht, aber sie kümmern sich auch um über zehn Gemeinden und Stadtteile in der Umgebung."