Rychnovský deník | 24.5.2018

Autor: Redaktion | Übersetzung: Ivana Bosinova

Mit auffallender Regelmäßigkeit gibt es jedes Jahr, bevorzugt bei großer Trockenheit, Berichte über knappe Wasserressourcen und die Gefahr, dass diese ganz versiegen. Diese Berichte sind nicht nur ein Versuch Aufmerksamkeit zu erregen, indem ein Katastrophenszenario gezeichnet wird. Vielmehr geht es um die einfache, aber unumstößliche Tatsache: Wasser ist eine begrenzte natürliche Ressource, die auf richtige Weise bewirtschaftet und behandelt werden muss.

In den kommenden Jahren wird sich die Lage bezüglich Wassermangel in Trockenzeiten nicht grundlegend verbessern, also bedarf es erneuerter Infrastruktur und reduzierter Wasserverluste, was steigende Kosten bedeutet. Doch nicht nur die Wasserknappheit ist dafür der Grund. Die Wasserversorger müssen sich nämlich in etwa eineinhalb Jahren an die sogenannte Schlammverordnung halten, die die Klärschlammentsorgung deutlich schwieriger macht. Dazu kommen neue europäische Richtlinien zur Trinkwasserqualität, die Verschärfung der Preiskontrollen des Finanzministeriums und das Benchmarking des tschechischen Landwirtschaftsministeriums. Also muss man sich überlegen, wer das alles erfolgreich bewältigen kann.

Es stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, einen Weg fortzusetzen, der dazu geführt hat, dass es in der Tschechischen Republik extrem viele Infrastruktureigentümer (6.400!) und Betreiber (über 2.700!) gibt. Und das angesichts der Tatsache, dass die Behörden ihre sehr rücksichtsvolle Einstellung zu kleinen Eigentümern und Betreibern ändern. Investitionen werden um zig Millionen Kronen steigen, die man irgendwie aufbringen muss. Wasser sollte kein politisches Thema in Wahlprogrammen sein, in denen niedrige Wasser- und Abwasserpreise versprochen werden, wo doch klar ist, dass die Erneuerung der Wasserinfrastruktur aus dem Wasserpreis finanziert werden muss.

Was heißt es heute, Wasserversorgungen richtig zu betreiben? Vereinfacht gesagt braucht es die nötige betriebliche Ausstattung, Fuhrpark und Spezialtechnik, Leitstellen, Trink- und Abwasserspezialisten, ein umfassendes geografisches Informationssystem, komplexe kaufmännische und Kundeninformationssysteme, den Störungsdienst, die Überwachung der Trink- und Abwasserqualität in der versorgten Region und vieles andere mehr.

Ist es überhaupt möglich, dass das von kleineren Wasserversorgern, die oft von Gemeinden sozusagen vom Küchentisch aus betrieben werden, sichergestellt wird? All das zeigt, dass es nicht möglich ist, Wasser- und Abwasserpreise auf Dauer zu subventionieren und genauso irreal ist auch die Vorstellung von tausenden Betreibern ohne erforderliche Mittel und Expertise. Es müssen regionale oder überregionale Lösungen kommen. In Zukunft werden wir nämlich alle die Folgen von wenigen heute eingesparten Kronen tragen. Wenn man am Wasserhahn dreht und kein Wasser fließt, ist es zu spät, sich darüber Gedanken zu machen. Es ist dasselbe, wie mit unserem persönlichen Eigentum. Man investiert in sein Haus und wartet nicht, bis es einem auf den Kopf fällt. Würde man ein Dach als Laie selbst reparieren? Repariert man sein Auto selbst? Irgendwann wird es stehen bleiben. Will man sparen und den Motor selbst reparieren? Viel Glück damit. Wo besteht also dann der Unterschied zwischen dem Umgang mit dem privaten Eigentum und der Wasserinfrastruktur?

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https://jablonecky.denik.cz/autor/pavlina-stranska-1756.html?strana=1